Magic Disk 64

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               Hardware                 
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An dieser Stelle wollen wir Sie mit  ei-
ner besonderen Möglichkeit des C64  ver-
traut machen: Die Möglichkeit, Bilder in
den Computerspeicher einzulesen.  Natür-
lich geht  das  nicht  ohne  zusätzliche
Hardware.  Grundsätzlich  gibt  es  zwei
(funktionell verschiedene)  Geräte,  die
so  etwas  ermöglichen:  Digitizer   und
Scanner.                                
Der Digitizer oder  auch  Digitalisierer
genannt, funktioniert voll elektronisch.
Über den Digitizer - ein  kleines  Modul
zum Anstecken an den  User-Port  -  wird
ein Bildsignal in  den  Computer  "über-
spielt". Das Bildsignal kommt dabei ent-
weder von einer Videokamera  oder  einem
Videorekorder. Eines dieser Geräte  müs-
sen Sie mindestens  besitzen,  wenn  Sie
mit einem Digitizer arbeiten wollen. Die
Videokamera bietet hier  natürlich  mehr
Möglichkeiten als der Rekorder. Mit  ihr
können Sie ja alle Gegenstände  "einfan-
gen", so auch Papierbilder oder  Gesich-
ter von Freunden oder sich selbst.  Aber
auch mit dem Videorekorder allein lassen
sich  schon  hübsche  Effekte  erzielen,
wenn Sie z.B. Ihren  Lieblingsstar  oder
den Nachrichtensprecher auf  einer  Dis-
kette abspeichern.                      
Völlig anders ist die Arbeitsweise eines
Scanners. Ein Scanner  ist  ein  kleines
Gerät, das auf den Druckkopf eines Druk-
kers aufmontiert oder gegen  den  Druck-
kopf ausgetauscht wird. Verarbeiten kön-
nen Sie damit nur  Vorlagen  auf  Papier
(Bilder aus Zeitschriften,  Fotos  etc.)
Und das geht so:                        
Das zu scannende Bild wird an Stelle des
normalerweise verwendeten Papiers in den
Drucker  gespannt.  Das  Scannerprogramm
läßt nun den Druckkopf mit aufmontiertem
Scanner  zeilenweise  das   eingespannte
Bild abtasten. Ein im Scanner  eingebau-
ter Fototransistor "sieht" nun praktisch
das  Bild.  Bei   helleren   Bildpartien
fließt mehr Strom durch  den  Transistor
als bei dunkleren. Mit einem A/D-Wandler
(was das genau ist lesen  Sie  bitte  in
der Rubrik "Bastelware" in  dieser  Aus-
gabe nach) werden nun  die  unterschied-
lich  hohen  Ströme  in  unterschiedlich
hohe Zahlenwerte umgewandelt. Entsprech-
end den Zahlenwerten wird ein  Bildpunkt
in hellerer  oder  dunklerer  Farbe  ge-
setzt. Hat der Drucker  das  ganze  Bild
abgefahren, so können Sie das  Werk  auf
dem Bildschirm begutachten.             
Also auch hier geht es  nicht  ohne  zu-
sätzliche Geräte: Einen Drucker brauchen
Sie unbedingt,  sonst  ist  der  Scanner
wertlos.                                
Falls  Sie  Besitzer  einer  Videokamera
sind, empfiehlt sich der Kauf des  Digi-
tizers. Denn alle Papiervorlagen  können
Sie ja auch mit der  Kamera  abvideogra-
fieren, so daß es hier  weit  mehr  Mög-
lichkeiten gibt als mit einem Scanner.  
Für Sie haben wir in dieser Ausgabe zwei
Digitizer getestet:                     
"C64 Video Digitizer" kommt von:        
Print Technik                           
Nicolaistraße 2                         
8000 München 40                         
Das Gerät kostet komplett  mit  Software
auf Diskette DM 248,--                  
"VD 64 Video Digitizer" gibt es bei:    
Merkens EDV-Systeme                     
Fuchstanzstraße 6a                      
6231 Schwalbach                         
VD 64 kostet incl. Software DM 395,--   
Digitalisieren tun sie beide. Allerdings
macht sich der Preisunterschied von fast
150 DM schon durch die  höhere  Qualität
des  teureren  Gerätes  bemerkbar.  Hier
verbirgt  sich  auch  eine  aufwendigere
Elektronik in  einem  dickeren  Gehäuse.
Jetzt aber erst einmal  die  Fähigkeiten
der beiden Geräte:                      
Im Steckgehäuse  des  Print-Technik  Mo-
dells befinden sich neben der  Anschluß-
buchse für  das  Videosignal  noch  drei
Bohrungen, unter denen sich Einstellreg-
ler  verbergen.  Mit  den  durch   einen
Schraubendreher einzustellenden  Reglern
lassen  sich  in  Grenzen  Bildkontrast,
Helligkeit  und  ein   Verzerrungsfaktor
einstellen. Leider  ist  bei  geringstem
Verzerrungsfaktor   das   digitalisierte
Bild noch deutlich breiter als das  Ori-
ginal. Auch sind die einstellbaren  Kon-
trast-  und  Bildhelligkeitswerte  nicht
für  alle  zu  digitalisierenden  Bilder
ausreichend variabel.                   
Die  mitgelieferte  Software  ist  durch
einen  integrierten  Speeder  erfreulich
schnell eingeladen.  Die  Steuerung  er-
folgt  über  ein  übersichtliches   Menü
durch die Cursor-,  Space-  und  Return-
tasten.                                 
Die digitalisierten  Bilder  können  auf
Diskette  abgespeichert  werden.   Dabei
kann man zwischen  mehreren  Abspeicher-
formaten wählen, so zum Beispiel  Koala-
oder Paint Magic-Format. Mit einem  ent-
sprechenden Malprogramm kann man so  die
Bilder nachträglich noch verschönern.   
Ein Bild wird in vier  Farben  digitali-
siert, welche man über die  Funktionsta-
sten auswählen kann. Voreingestellt  ist
eine Graustufenkombination.             
Für einen Digitalisierungsvorgang  benö-
tigt das Gerät von Print  Technik  etwas
über 6 Sekunden. Während  des  Digitali-
sierens ist  das  Bild  nicht  sichtbar.
Digitalisiert  wird  immer   ein   etwas
größerer Bereich als auf den  Bildschirm
paßt. Man kann so nach der  Digitalisie-
rung noch den gewünschten Bildausschnitt
korrigieren.                            
Auf der nächsten  Seite  sehen  Sie  ein
Bild, das mit dem Print Technik  Digita-
lisierer gewonnen wurde.                
MD8806-HARDWARE-2.10.koala.png
Nun zum Merkens-Gerät. Als erstes  fällt
auf, daß am Gehäuse keinerlei  Einstell-
möglichkeiten  vorhanden  sind.   Diesen
vermeindlichen  Mangel  sieht  man  aber
beim lesen der knappen  aber  ausführli-
chen Beschrebung beseitigt: Die Einstel-
lung erfolgt durch die Software mit  den
Funktionstasten. Eine durchaus sinnvolle
Idee. Zur  Einstellung  kann  man  einen
Farbbalken ins Bild  einblenden.  Dieser
besteht aus den - ebenfalls vier - digi-
talisierbaren Farben, welche man selbst-
verständlich auch selbst auswählen kann.
Voreingestellt ist auch hier die  Kombi-
nation weiss, hellgrau,  dunkelgrau  und
schwarz. Durch verschieben  der  Grenzen
zwischen den einzelnen  Farben  erreicht
man eine beliebige Einstellung von  Kon-
trast und Bildhelligkeit.               
Auf den folgenden vier Seiten sehen  Sie
aber erst einmal einige Bilder, die  die
Funktion des Merkens-Gerätes  verdeutli-
chen. Zuerst das gleiche Bild wie vorhin
und auf den darauffolgenden  Seite  drei
gleiche Bilder,  aber  jeweils  in  ver-
schiedenen Kontrasten.                  
Mit der Beschreibung geht's dann  weiter
ab Seite 17.                            
MD8806-HARDWARE-2.13.koala.png
MD8806-HARDWARE-2.14.koala.png
MD8806-HARDWARE-2.15.koala.png
MD8806-HARDWARE-2.16.koala.png
Bei einem Vergleich der beiden Digitizer
fällt sofort auf, daß beim teureren  Ge-
rät von Merkens wesentlich mehr  Aufwand
getrieben wurde. Einfarbige Flächen  be-
stehen nach dem Digitalisieren  wirklich
nur aus einer Farbe und  Details  werden
deutlicher wiedergegeben. Durch  die  in
weiten Bereichen einstellbaren Kontrast-
und Helligkeitswerte ist der Kreativität
keine Grenze gesetzt.                   
Das nur 12  Block  lange  Steuerprogramm
ist auch ohne Speeder  schnell  eingela-
den. Auf eine Menüsteuerung  wurde  ver-
zichtet, die einzelnen Funktionen werden
über verschiedene Tasten aufgerufen. Die
Bedeutung der einzelnen Tasten  muß  man
auswendig lernen oder die Anleitung  pa-
rat haben. Aber auch bei der  Funktions-
vielfalt des Programms  zeigt  sich  die
Stärke des Merkens-Geräts. Hier die Lei-
stungsmerkmale des  Digitizers  und  der
Steuersoftware:                         
Das Digitalisieren eines  Bildes  dauert
nur etwas über eine halbe  Sekunde.  Ein
Dauermodus erlaubt die ständige  Digita-
lisierung. Dabei wird jede halbe Sekunde
ein Bild digitalisiert  und  gleich  an-
schließend das nächste. Man kann sich so
mit der günstigsten Kamera- und Beleuch-
tungsposition beschäftigen und muß nicht
ständig auf  der  Tastatur  herumhacken.
Eine Taste erlaubt  die  Negativdarstel-
lung des Bildes, d.h. helle Farben  wer-
den dunkel und dunkle Farben hell darge-
stellt.  Im  Differenzmodus   wird   das
jeweilige Bild vom  vorhergehenden  sub-
trahiert. Man erhält so als resultieren-
des Bild  nur  die  bewegten  Bildteile.
Hier  sind  dann  interessante   Verfäl-
schungseffekte möglich. Durch  die  Cur-
sortasten kann der  Bildausschnitt  ver-
schoben werden. Hier sind zwar die Gren-
zen enger als beim Print Technik-Modell,
es ist aber beispielsweise möglich,  das
Bild zu teilen und in der  oberen  Bild-
schirmhälfte den unteren Bildteil darzu-
stellen und umgekehrt.                  
Abgespeichert werden können  die  Bilder
natürlich auch, und zwar  ausschließlich
im Koala Painter  Format.  Ein  Diashow-
Programm  (ebenfalls  auf  der  Diskette
enthalten) erlaubt das ansehen aller ab-
gespeicherten Bilder.                   
Fazit: Wer regelmäßig  Bilder  digitali-
sieren möchte, der kommt um die Anschaf-
fung des teureren  Merkens-Gerätes  wohl
nicht herum. Durch die vielfältigen Mög-
lichkeiten, die die Steuersoftware  bie-
tet und das klare, verzerrungsfreie Bild
legt man sein Geld schon fast  in  einem
professionellen Gerät an.               
Beide getesteten Geräte enthalten  übri-
gens auch Routinen, mit  denen  man  die
digitalisierten Bilder auf  den  gängig-
sten Druckern ausdrucken kann.          
MD8806-HARDWARE-2.21.koala.png



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