Viele positive Leserzuschriften veranlassen uns immer
wieder, neue Themen für die Bastelware ausfindig zu
machen. Einige Leserbriefe offenbaren aber auch Probleme mit den von uns vorgestellten Themen.
Wir haben uns dazu entschlossen, bei mehrfach auftretenden Problemen in der Rubrik Bastelware öffentlich
auf diese Schwierigkeiten einzugehen. So ist sicher
noch weiteren Lesern geholfen, die ähnliche Probleme
haben, aber bisher nur noch nicht die Zeit gefunden
haben uns zu schreiben.
In dieser Ausgabe wollen wir nun erstmals versuchen, häufige Hindernisse beim Nachbau der von uns vorgestellten Schaltungen zu beseitigen.
Wir hoffen, damit bei einigen von Ihnen, liebe Leser, das bekannte Aha-Erlebnis auszulösen. Lesen Sie also
weiter, denn vielleicht ist ja gerade IHR Problem
heute dabei.
Problem: Der für in der Ausgabe 8/88, Rubrik Hardware
( Scannerselbstbau) benötigte Fototransistor BP 101 ist in keinem Fachgeschäft zu bekommen.
Lösung: Stimmt. Leider haben die meisten Firmen das
begehrte Bauteil noch vor dem Erscheinen der Augustausgabe aus dem Lieferprogramm genommen. Es sind aber
genug Ersatztypen vorhanden. Die Fototransistoren
BPY 62( circa 4 DM) oder BP 103( circa 1,50 DM) leisten ebenfalls gute Dienste. Die Anschlußbelegung
dieser beiden Typen ist identisch mit dem BP 101 : Der
Anschluß, der sich an der Stelle befindet, an der am
Gehäuse eine kleine Nase angebracht ist, ist der
Emitter ( E) . Ihm gegenüber befindet sich der Kollektor ( C) und in der Mitte ist der Basisanschluß ( B) .
Die beiden Transistoren gibt es bei Conrad-Elektronik
in 8452 Hirschau, Klaus-Conrad- Straße 1 . Für den
Scanner eignet sich der etwas teurere Typ besser, aber auch mit dem BP 103 sind gute Ergebnisse zu erzielen.
Problem: Wie baue ich den in der Bastelware, Ausgabe
10/88 beschriebenen Write-Protect- Off-Schalter in
einen C128 D ein?
Lösung: Beim Aufschrauben des C128 D oder auch einer
1570/1571- Floppy fällt auf, daß der von uns anegegbene Lageplan nicht ganz mit den Geräten übereinstimmt, da die Schaltung ja für die 1541 gedacht war. Ein
Einbau in eine 1570- oder 1571- Floppy ist natürlich
genauso möglich.
Beim aufgeschraubten Gerät schieben Sie zur Orientierung eine Diskette in das Laufwerk. An der Stelle, wo
sich jetzt die Schreibschutzkerbe befindet, sehen Sie
eine Lichtschranke bestehend aus einer Leuchtdiode
und einem Fototransistor. An die beiden Leitungen, die zum Fototransistor führen, löten Sie nochmals
zwei Drähte an. Die andere Seite dieser Drähte wird
mit dem schon in der Bastelware besprochenem Schalter verbunden - fertig!
Zum gleichen Thema hatte ein Leser folgende Idee:
Eine Kontrollanzeige, die uns sagt, wann der Schreibschutz durch den Schalter außer Betrieb gesetzt ist, damit man nicht vergißt, den Schalter wieder auszuschalten und so vielleicht unbeabsichtigt eine wertvolle Diskette zerstört.
Auch das ist kein Problem. Verlangen Sie im Elektronikladen einen Kippschalter " zweimal ein" . Das ist
ein Schalter, der eigentlich zwei getrennte Schalter
enthält, die aber mit dem gleichen Hebel anund ausgeschaltet werden.
Der eine Teil des Schalters wird nun ganz normal zum
Überbrücken des Fototransistors eingesetzt. Mit dem
zweiten Teil können Sie dazu noch eine Kontrollampe
einschalten. Dazu folgende Empfehlung:
Mit einem Meßgerät suchen Sie sich einen Punkt auf
der Floppyplatine, der +5 V Gleichstrom liefert. Masse
- den Gegenpol - finden Sie an allen Metallteilen, zum Beispiel an allen Abschirmungen. An diesen 5 V-Pol
löten Sie nun einen Draht und schalten in Reihe: Den Schalter, einen Widerstand von 390 Ohm und eine
Leuchtdiode. Es gibt im Handel auch Blinkleuchtdioden, die den Vorteil haben, auffälliger zu sein als
die normalen Leuchtdioden, die eben einfach nur
leuchten. Bei Verwendung einer Blinkdiode fällt
außerdem der Widerstand ersatzlos weg.
Die Kathode der Leuchtdiode - der Anschluß, der jetzt
noch übrig ist - verbinden Sie mit Masse. Eine Verwechslung der Anschlüsse der Leuchtdiode bemerken sie
daran, daß diese einfach nicht leuchtet. Kaputt geht
sie durch eine falsche Polung nicht. Also, in diesem
Fall einfach die Leuchtdiode andersherum anschließen.
Prorblem: Bei einem " Absturz" der Floppy kann man
sich manchmal durch einen an der Floppy angebrachten
Resettaster weiterhelfen. Ist der Einbau dieses Tasters auch in einen Commodore 128 D möglich?
Lösung: Nein, das ist leider nur mit höherem Hardwareaufwand möglich. Zwar besitzt die Floppy im 128 D
auch einen eigenen Prozessor - genau wie in sonstigen
Floppys. Allerdings ist die Resetleitung dieses Prozessors mit der des Rechnerprozessors hardwaremäßig
verbunden. Ein Reset am Floppyprozessor würde deswegen gleichzeitig einen Reset des ganzen Computers
auslösen. Umgekehrt wird bei einem Computerreset
gleichzeitig auch die Floppy in den Anfangszustand
versetzt, d. h. eventuell geöffnete Schreibdateien
gehen verloren. Beim C64 und C128( standard) kann
man diesen Umstand vermeiden, indem man vor dem Reset
das Floppykabel vom Computer trennt.
Haben Sie ähnliche Fragen zur Hardware oder zur Bastelware? Schreiben sie uns. In unregelmäßigen Abständen werden wir solche Fragen dann veröffentlichen
und Antworten geben.