Magic Disk 64

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               Hardware                 

Wie versprochen testen wir für Sie in dieser Rubrik wieder Produkte. Allerdings haben wir uns in diesem Monat auf zwei Erweiterungen beschränken müssen, da vor allem die neue Rubrik ' Hackmeck' so umfangreich ausgefallen ist. In der nächsten Ausgabe hoffen wir mehr Raum für HARDWARE zur Verfügung zu haben.
Die Testberichte in dieser Ausgabe:

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| 256 kB C-MOS RAM ......... Seite 02 « 
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Bezeichnung:   256kB C-MOS RAM          
Bezugsquelle:  Jansen EDV               
               Sommerstraße 17          
               8000 München 90          
Komplettpreis: DM 399,00                

Nach der 256 kB Epromkarte gibt es jetzt die 256 kB C-MOS RAM-Platine, die nicht nur in der Bedienung wesentlich unkomplizierter ist, sondern auch dann eingesetzt werden kann, wenn der C64 ohne Programmierer ständig betriebsbereit sein muß.
Im Fall einer Stromunterbrechung beginnt das Programm durch den eingebauten Auto-Start- Schalter sofort dann wieder zu laufen, wenn das E-Werk den Zwischen-

fall behoben hat. Als externer Speicher ermöglicht die Platine den schnellstmöglichsten Zugriff auf Programme. Zum Laden von 64 kB werden gerade 2 Sekunden benötigt!
Das Geheimnis dieser Platine beruht auf den C-MOS RAM Bausteinen, deren Betriebsspannung durch eine Batteriepufferung aufrecht erhalten wird.
Natürlich kann wie bei einer Diskette der Speicher auf der Platine jederzeit und unbegrenzt häufig überschrieben werden.
Ohne die Speicherbausteine ist die Platine schon für DM 198 .- zu haben.8 kByte Speicherbausteine gibt' s für 8,30 DM,32 kB RAMs für 33,50 DM.

               HARDWARE                 

Wie sicherlich nicht neu ist, erscheinen fast täglich immer neue Erweiterungen mit verheißungsvoll klingenden Namen auf dem C64- Markt. Wie Ihnen inzwischen auch bekannt ist, haben wir uns deswegen für Sie die Mühe gemacht, die besten Hardwarezusätze für den C64 zu testen.

Heute im Test: HYPER-BASIC Modul II     

Bezugsquelle:

              SHS Bude                  
              Bonner Str.34             
         5216 Niederkassel Rheidt       
               HARDWARE                 

Das Modul wird im handelsüblichen Expansionportmodulgehäuse mit zwei Handbüchern geliefert. Das Modul enthält auf zwei 16 KB EPROMs über 100 Zusatzbefehle für eine bessere Programmierung des Computers auf allen Ebenen.
Eine komplette Befehlsliste würde natürlich an dieser Stelle wenig bringen. Wir wollen uns daher damit begnügen, einige Vorteile des Hyper-Basic' s herauszustellen.
Natürlich verfügt Hyper-Basic über die übliche Erweiterung des Befehlssatzes um Graphicund Soundbefehlen, die zwar nützlich, aber nicht neu sind. Diese Befehle sind inzwischen selbst Einstei-

gern von der fast obligatorischen Grundausstattung mit Simon' s Basic bekannt.
Neu dagegen ist ein Befehlssystem bzw.
Unterprogramm, das sich der komfortablen Bedienung des Floppylaufwerkes annimmt.
Es existieren zum einen mehrere Befehle, um den Fehlerkanal auszulesen, zum anderen gelangt man mit dem Befehl ' DTOOLS' in ein Menü, in dem man ein stattliches Kopierprogramm vorfindet.
Hier lassen sich nicht nur Diskettenname und ID, sondern auch die Laufwerksnummer ändern und Programme mit dem berühmten Schutzbit versehen. Ein Filecopyund Backupprogramm erfüllen die restlichen noch offenen Wünsche. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Ein Floppyspeeder ist

serienmäßig eingebaut, der immerhin mäßige 10 x auf die Beine bringt, dafür aber den Bildschirm abschaltet. Im Überfluß an Befehlen finden sich aber auch solche, mit denen man ihn abschalten kann. Der eifrige Floppybenutzer kann seine Diskette mit den Kopierprogrammen und Speedern also ruhig verschlampen, wenn er im Besitz von Hyper-Basic ist.
Bei Hyper-Basic wurde an alles gedacht.
Diesen Eindruck erhält jedenfalls der Leser des Handbuches. Jedem, auch dem kleinsten Problem, wurde ein Befehl gewidmet. Nehmen wir zum Beispiel das Problem, daß manchmal geprüft werden muß, ob ein verwendetes Peripheriegerät

überhaupt vorhanden ist. Der Computer weiß das natürlich und teilt Ihnen einen Mangel in Ihrem Gerätebestand auch mit DEVICE NOT PRESENT mit. Hyper-Basic verwendet hier den Befehl CHECK. Damit kann das Problem beseitigt werden, indem man sich schon einmal vorher erkundigt.
Ist das Gerät nicht da oder abgeschaltet, so kann man den sensiblen User seines Programms schon mal sanft darauf vorbereiten, daß der gewünschte Erfolg ohne das entsprechende Gerät ausbleiben wird, ohne Ihm einen Programmabbruch und eine ERROR-Meldung zu servieren.
Interessant ist auch die Möglichkeit des Umgangs mit Listings. Hier gibt es z. B.

die Möglichkeit, ein Listing von einem anderen Rechner, der ohne Tokens arbeitet, in das Commodoreformat zu übertragen. Es existiert außerdem ein MERGE-Befehl, mit dem man einzelne Programmteile aneinanderhängen kann.
Dabei wurde ich an vergangene Tage und ebenso vergangene und unter Fachleuten wehmütig besungene CBM-Rechner erinnert.
Früher, zur Zeit der PETs 2001 und 4032 s gab es einmal eine Erweiterung mit dem romantischen Namen SM-K. Sie enthielt einen MERGE-Befehl, der auch Zeilenweise Programmteile in ein Listing integrierte. Das gleiche kann nun ( zufällig?) auch Hyper-Basic. So wurde auch hier dem umständlichen herumPOKEn jede Chance

genommen.
Noch eine Anmerkung ist fällig: Im Lieferumfang sind auch Diskund normaler Monitor sowie ein Assembler enthalten, mit denen sich gut arbeiten läßt.
So entdeckt man beim Augenspaziergang im Hyper-Basic viel Altbewährtes und Heisersehntes in einem Paket komprimiert.
Für schlappe 89 DM sicher ein Leckerbissen für POKEgegner. Man darf sich fragen, warum Commodore den C64 eigentlich nur mit einem Hungertuchbasic V2 ausrüstet, wenn der Markt vor guter Einfälle für Verbesserungen nur so überquillt - aber das nur nebenbei.
Und nun ist er gekommen, der Augenblick,

in dem wir Ihnen sagen, was Ihnen der Verkäufer arglistig verschweigt ( siehe BGB 480 ;2) .
Nein, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Es sind aber nicht nur gute Seiten an Hyper-Basic. Die Werbung in einer namhaften Computerzeitschrift - natürlich nicht der unseren - lobt z. B., daß Hyper-Basic mit seinen 32 KB keinen Speicherplatz belegt. Schreiben wir deshalb ein kleines Programm, das nichts anderes im Schilde führt, als den zusätzlichen 4 K-RAM- Bereich mit Zeichen unserer Wahl zu füllen. Oh Schreck, was müssen wir entdecken? ! Der Computer stürzt ab. Das tat er doch früher nie. . .
Ja, da haben wir ihn getroffen, den

Bereich, den Hyper-Basic belegt.4 K verwendet es von unseren eh zu knapp bemessenen 64 KB. Betrüblich, aber nicht zu ändern. Versuchen wir noch einmal anders, das Modul zu überlisten. Da gibt es den Befehl HELP. Selbst der Dümmste C64- Besitzer ( wir wollen der Einfachheit halber annehmen, daß auch dieser noch Englisch spricht) wird wohl bei einem neuen Modul erst einmal nach der Einschaltmeldung HELP eingeben. Tut er dies hier, so antwortet Ihm sein Computer dienstbeflissen - mit der Zahl '0' . Was soll uns diese Zahl sagen?
Verwirrt wird abermals HELP eingetippt.
Das Ergebnis ist mager. Es kommt keine Null mehr, der C64 hilft nicht mehr.

Sollte die Null etwa andeuten, daß mein Computer nicht daran interessiert ist, mir zu helfen? ! Wie dem auch sei, die HELP-Funktion sollte eigentlich gar keine Nullen von sich geben, sondern mir eine Fehlerzeile verraten. Nach dem Einschalten kann das die Zeile Null aber wohl nicht sein.
Nächster Trick: Wir entdecken den Befehl ERCHAN, der, gefolgt von zwei Parametern, den Fehlerstring vom Floppy an der gewünschten Stelle auf den Bildschirm bringt. Eine FOR-NEXT- Schleife, die dabei die Zeile, in der der String erscheinen soll, dauernd erhöht, führt hier zum unerwünschten Erfolg: Ab Zeile 25 erscheint die

Meldung an den lustigsten Stellen auf dem Bildschirm, weil es eben keine 25 Bilschirmzeilen gibt. Also gut, vielleicht nur ein Schönheitsfehler.
Wie wär' s dafür mit dem hier: Im Befehlssatz gibt es den Befehl EXIT.
Wohinaus er uns führen soll, das mag uns das Handbuch verraten. Geben wir ihn testweise einmal direkt ein, so erhalten wir eine interessante Nachricht von unserem Computer als Antwort. Es erscheint die Meldung EXIT WITHO. . ., nein, nicht WITHOUT, sondern nun folgt ein Dreieck und dann einfach ERROR. WITHO sollte wohl mal WITHOUT heißen, without was das EXIT aber nun eingegeben wurde, das weiß nur HYPER-BASIC Modul II!

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