SOFTWARE ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
Heute lesen Sie die Beschreibung von:
⌈------------------------------------⌉ | « | Salamander............auf Seite 02 « | « | Euro Soccer '88.......auf Seite 06 « | « | Summer Olympiad.......auf Seite 08 « | « | Chubby Gristle........auf Seite 14 « | « ⌊------------------------------------⌋
SALAMANDER: ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
Spielautomatenkenner werden leichte Parallelen zu dem Konamispiel finden, dem Salamander nachempfunden wurde. Als besonders schwierig gilt es aber vor allem, gerade Spielautomatengames nach- zuprogrammieren, weil diese meißtens mit einer so überwältignden Grafik aufwar- ten, daß der C64 nicht mehr mithalten kann. Als besonders gelungen darf deshalb das Spiel Salamander gewertet werden. Es zeigt eine derartige bombastische und gedrängte Vielfalt an grafischen Effek- ten, vor allem im ersten von vier Levels, daß dem Spieler oft der
Überblick abhanden kommt. Das relativ kleine Raumschiff ist nach dem Aufsammeln von einigen Bonuspunkten so reichhaltig mit Schußmöglichkeiten ausgestattet, daß den Gegnern fast keine Chance bleibt. Neben einem Schutzschild hat man Cruise-Missile-Raketen, gerade Schüsse oder ganze sich ausbreitende Vernichtungsteppiche und bis zu drei Eskorten, aus denen beim Druck auf den Feuerknopf auch noch geschossen wird. Damit kämpft man gegen sich bewegende Fangarme und allerlei andere grafische Aufwendigkeiten, so daß sich unter Umständen bis zu 20 Objekte aller Größen und Farben auf dem Bildschirm bewegen.
Nach den vielen Strategie- und Denk- spielen ist der Salamander also endlich wieder einmal eine actiongeladene Abwechslung, die den faszinierten Spiel- freak 'spielend' stundenlang an den Bildschirm fesselt. Bei Ariolasoft erschienen kostet Salamander 34.95 auf Cassette und 49.95 in der Diskettenversion und ist sein Geld in Anbetracht der überragenden Abenteuer, die man dafür erlebt, sicher wert. Wegen der komplexen Grafik gelang uns leider kein Screenshot aus dem Spiel.
Euro Soccer '88: ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
Unter dem Label Grandslam erschienen ist dieser Tage das Spiel Euro Soccer '88. Offenbar versucht man dadurch dem gestiegenen Fußballinteresse nach der Europameisterschaft Rechnung zu tragen. Wer jedoch nicht an Fußball interessiert ist, der wird es auch nach diesem Spiel nicht sein. Das Programm überzeugt weder durch seine mit geändertem Zeichensatz realisierte Grafik, noch durch die volksliedgutähnliche Neuvertonung längst bekannter Melodien. Der Spieler kann mit dem an der Realität orientierten Spielblauf die Fußball- spiele der Europameisterschaft nachspie-
len oder diese für seinen Favoriten neuentscheiden. Leider bietet das Spiel sonst keinerlei nennenswerte Besonderheiten, die dem Betrachter ins Auge fallen würden, Fußballprogramme hat es eben vorher auch schon gegeben. Erwähnenswert ist vielleicht noch der eiingeblendete Reporter und der äußerst aktive Schiedsrichter.
Summer Olympiad: ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
Ist es möglich, bei der Vielzahl bereits existierender und weit verbreiteter Summer und Winter Games ein neues, Spiel mit olympischen Disziplinen herauszu- bringen, das trotzdem durch seine Grafik und Musik anspricht und den Spieltrieb fördert? Zugegeben, bis vor nicht allzulanger Zeit wäre meine Antwort NEIN gewesen. Doch nun hat es Tynesoft geschafft, ein neues Spiel in der alten Tradition herauszubringen, das sowohl von der Idee her als auch von der Verwirklichung überzeugt.
Bei Summer Olympiad stehen zwar nur fünf Disziplinen zur Auswahl, diese Auswahl allerdings ist schon für sich sehr interessant. Die vom Spieler ausge- wählten Disziplinen laufen auf den kleinen Bilschirmen ab, während er wählt, sodaß er sich ein Bild vom angewählten Wettkampf machen kann. Auch die Nationenauswahl ist aufwendiger als gewohnt. Beim 'Anklicken' beginnt die entsprechende Fahne im Wind zu flattern. Außerdem erscheint die Nation nicht wie früher von her gewohnt als Buchstaben- kombination hinter oder vor dem Namen, sondern die Fahne ist klein hinter den Namen der Spieler zu erkennen.
Die Grafik überrascht das ganze Spiel über mit Perspektiven, die man vom üblichen Sportspiel nicht erwarten würde und läßt so den Wettkampf zum Vergnügen werden. Die gebotenen Disziplinen Turmspringen, Tontaubenschießen, Fechten, Dreisprung und Hürdenlauf sind gut für den Computerspieler verarbeitet und die Steuerung wird dem Spieler, nicht dem Zufall überlassen. Die Rückseite der Packung wirbt mit dem Schlußsatz 'Eine heiße Sache für jeden Sportler.' - ich meine, nicht nur für diese!
Chubby Gristle: ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
Ein Spiel in der Tradition von Lode Runner und Co. ist das Spiel Chubby Gristle (zu Deutsch: dicker Knorpel). Der Sinn des Spiels ist es, einen übergewichtigen Parkplatzwächter durch ein in vier Bildschirme unterteiltes Labyrinth zu steuern und Essbares zu sammeln. Nebenbei muß der Dicke auch noch mit allerlei Aufregung fertig- werden, z.B. mit verlorengegangenen Kindern und Polizisten. Ob die Realisierung so neu ist oder ob sich die Programmierer ihre Arbeit nicht etwas leicht gemacht haben, ist fraglich, denn das Spiel erinnert stark
an alte Klassiker wie Donkey Kong oder Monty on the Run. Auch das Titelbild weckt auf der Rückseite zwar Neugier, aber nur bei demjenigen, der überliest, daß die Screenshots vom Atari ST sind. Das Titelbild der C64-Version ist kaum der Rede wert und wird von so manchem Crackerdemo überboten. Wer also auf eher Herkömmliches steht, für den ist Chubby Gristle eine interessante Neuerscheinung. Die Action- freaks sollten sich beim Kauf dieses Spiels aber lieber etwas zurückhalten.
Ariolasoft DM 34.95 (Cassette) DM 49.95 (Diskette)
Die besten Grafikprogramme ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
Das gute, alte Programm 'Koalapainter' hat ausgedient. Das möchte man glauben, wenn man von Programmen wie 'Paint Magic' oder 'Amica Paint' hört. Doch ist dem wirklich so? Sind die neuen Programme um so vieles besser? Diese Frage wollen wir auf den nächsten Seiten klären. Zu Beginn eine kurze Beschreibung zum Malprogramm 'Koalapainter': 'Koalapainter' ist das am weitesten ver- breitete Malprogramm. Beinahe alle Gra- fikutilities, die auf dem Markt erhält- lich sind, wurden auf das Koalaformat zugeschneidert. Auch die Grafikbilder
auf der Magic Disk 64 sind im Koalafor- mat abgespeichert. Üblicherweise belegt ein Bild im Koalaformat 40 Blöcke auf der Diskette, doch durch Komprimierungs- verfahren können oft bis zu 30 Blöcke eingespart werden. Das Programm 'Koalapainter', das übri- gens kaum mehr im Handel erhältlich ist, verfügt über mehrere Grafikfunktionen, auf die wir als nächstes eingehen wollen. Mit 'Koalapainter' können Funktionen wie 'Kreis', 'Linie' oder 'Rechteck' ausge- führt werden. Natürlich ist es ebenfalls möglich, bestimmte Bereiche zu zoomen, Flächen ausfüllen zu lassen und Teile
des Bildes auf eine zweite Grafikseite zu kopieren. Schlecht gelöst wurde die Joysticksteue- rung. Es gehört schon eine Menge Übung dazu, das Fadenkreuz an einen bestimmten Punkt auf dem Bildschirm zu steuern. Nun zu den, laut Werbung, technisch besseren Grafikprogrammen. Aus der Vielfalt der Produkte haben wir die Programme 'Paint Magic' und 'Amica Paint' ausgewählt. 'Paint Magic' unterstützt nicht das Koalaformat, sondern ein Format, bei dem Grafikbilder nach dem Laden und Starten
durch 'RUN' auf dem Bildschirm erschei- nen. Dieses Format benötigt 37 Blöcke auf der Diskette. Neben den Grafikfunktionen des 'Koala- painters' ist es mit 'Paint Magic' mög- lich, eine Fläche mit einem frei defi- nierbaren Muster zu füllen. Gut gelöst wurde auch das Zoomen. Während man beim Koalapainter nur immer einen bestimmten Bildausschnitt bearbei- ten kann, ist es bei 'Paint Magic' möglich, über den gesamten Bildschirm zu 'scrollen'. Die Joysticksteuerung ist hier problemlos. Besonders interessant ist die Funktion 'Transpose':
Hierbei können Ausschnitte des Grafik- bildes in Y- oder X-Richtung verzerrt werden. Positiv fiel auch die Farbauswahl auf. Auch nachträglich können noch alle Punkte einer Farbe eine andere Farbe annehmen. Diese Funktion arbeitet im Unterschied zu Koalapainter punkt- und nicht farborientiert, so daß alle Farb- änderungen auch wieder problemlos rück- gängig gemacht werden können. Doch nun zu dem Programm mit dem viel- versprechenden Namen 'Amica Paint'. 'Amica Paint' soll aus dem C64 grafisch das herausholen, was das Programm 'Deluxe Paint' auf dem Amiga ermöglicht.
Natürlich besitzt auch 'Amica Paint' alle Funktionen des 'Koalapainters', in den meisten Fällen wurden diese sogar erheblich verbessert. Besonders nützlich sind die Funktionen 'drehen', 'spiegeln', 'verzerren' und das Erzeugen von Farbverläufen, wie man es sonst eben nur vom Amiga her kennt. 'Amica Paint' hält also, was der Name verspricht, allerdings sollte man sich auch nicht zu viel von diesen wirklichen guten Grafikprogrammen versprechen, da beiden auf der Hardwareseite Grenzen gesetzt sind, was die Farbauswahl und die Auflösung angeht.