MONITORE
( Einige unter Ihnen werden sicher ein wenig
enttäuscht sein, daß wir unser Thema für diese
Ausgabe der Hardwarerubrik geeändert haben, aber
keine Sorge: Wir haben diesen Bericht über Monitore
nur vorgezogen und werden die in der letzten Vorschau
angekündigten Mäuse in einer der nächsten Ausgaben
testen.)" WAAAS DENN? So billig ist ein Computer heute? ! Mann, da muß ich auch einen haben!" Oft hört man Jubel wie
diesen, wenn man einem noch computerlosen Freund von
den momentanen Tiefpreisen auf dem C64- Sektor
erzählt. Was dabei meistens übersehen wird ist, daß
sich viele einen Computer als einen Kasten mit
Tastatur und Bildschirm vorstellen. Leider beim C64 ein wenig zutreffendes Bild. Wie oft bin ich zum
Beispiel schon gefragt worden, wo denn der Computer
sei, die Tastatur sei ja schon da. . . !
Tja, was nach dem Kauf des C64, der fast schon für
ein paar Taschengelder zu haben ist, noch fehlt, ist
eine Möglichkeit, sich die Bilder auch anzusehen.
Dazu kann man, wie von Commodore vorgesehen, seinen
Fernseher zu Hilfe nehmen. Leider bieten die meisten
Fernseher durch das schlechte Signal, das übrig
bleibt, wenn das Bild einer Trägerfrequenz erst aufmoduliert und dann wieder abgerungen wird, ein
schlappes und in Kontrast und Farben nur unbefriedigendes Bild. Und auch wenn man es nicht zugeben will.
Die Besitzer von Monitoren beneidet man früher oder
später doch!
Da es aber eine unübersehbare Vielfalt von Monitoren
für den C64 gibt, wäre es ein Wunder, nach kurzer
Umschau in einigen Warenhäusern gleich den besten zu
finden. Wir wollen deshalb versuchen, Ihnen die
Arbeit abzunehmen und die Wahl zu erleichtern.
Für eine Anwendung nur am C64, jedoch wegen der
schlechteren Bildqualität oder den Anschlüssen nicht
für den C128 eignen sich die folgenden Monitore:
MONITOR: NOTE VON 1-6: COMMODORE 1702................. 3 COMMODORE 1801................. 4 COMMODORE 1802................. 3 SANYO CD 3195 C................ 2
Diese Liste war zwar nur klein, aber es ist auch
nicht besonders leicht, Monitore zu finden, die nicht
auch den Ansprüchen des C128 gerecht werden. Die
folgende Liste enthält nun Geräte, die sowohl für die
Benutzung am C128 als auch am C64 in Frage kommen.
MONITOR: NOTE VON 1-6: COMMODORE 1081................. 1 COMMODORE 1901................. 1- PHILIPS CM 8500................ 3 PHILIPS CM 8501................ 2 PHILIPS CM 8524................ 1 PHILIPS CM 8533................ 1
Bei der Auswahl der Monitore aus der Fülle an Geräten
war es uns außerdem wichtig, daß alle Monitore über
einen eingebauten Verstärker und einen Lautsprecher
verfügen. Fast alle Programme für den C64 benutzen
heute auch Ton, selbst Textverarbeitungsprogramme.
Schließlich will man ja keinen Monitor kaufen und
zu Hause feststellen, daß das Bild zwar gut ist, der Ton aber fehlt.
Zum Thema ' Ton' gäbe es eigentlich die Möglichkeit, noch einmal einen Test zu machen, denn nicht alle
Monitore haben den gleichen Verstärker.
Während beim Kauf einer Stereoanlage um jedes Hertz
gefeilscht wird, sind die meisten Käufer von
Monitoren entweder beim Testhören überfordert oder
von vornherein mit allem zufrieden, was wie ein Ton
klingt. Der C64 hat zwar im Vergleich zu Tonquellen
wie Radio oder Musikistrumenten einen nur bescheidenen Frequenzumfang, aber auch dieser kann sich oft
ganz verschieden anhören, je nach Verstärker.
Eines der gravierendsten Beispiele ist der Monitor
1901 von Commodore. Bei mehreren Musikstücken ist uns
aufgefallen, daß manche Lieder fast nicht wiederzuerkennen waren und vor allem die Wiedergabe von Rauschen ist bei diesem Monitor sehr verschieden. Was
bei den meisten Geräten wie ein Zischen klingt, wird
vom 1901 zu einem dumpfen Rauschen gefiltert. Da wir
natürlich nicht wissen können, auf mit welchem Gerät
ein Ton programmiert wurde, ist es nur schwer möglich, zu beurteilen, ob sich die Töne des 1901 nun
weniger oder mehr ' original' anhören. Tatsache bleibt
aber, daß jeder Monitor seinen eigenen Klang hat und daß Sie, wenn Sie Ihren Monitor vor dem Kauf testen
wollen, am besten eine Diskette mit einem bildund
tonreichen Demoprogramm mitbringen, um es sich auf
dem von Ihnen ausgewählten Gerät zeigen zu lassen.
Soviel Zeit sollte man sich im Geschäft schon für Sie
nehmen, bevor Sie achtlos mehrere hundert Mark ausgeben. Außerdem sollte noch erwähnt werden, daß die
meisten Monitore, vor allem der unteren Preisklassen, nicht entspiegelt sind. Überlegen Sie bitte vorher, ob Sie es sich leisten können, dieses ' Manko' in Kauf
zu nehmen. Je nach Aufstellungsort spielt eine Entspiegelung entweder gar keine oder eine wesentliche
Rolle. Wenn sich zum Beispiel später im Monitor ständig ein Fenster oder eine Lampe spiegelt, so werden
Ihre Augen nur unnötig belastet.
Zu guter Letzt wollen wir Ihnen hier noch eine andere
und sehr viel billigere Variante vorschlagen. Oft
werden in Elktronikgeschäften monocrome Monitore
angeboten. Diese haben den Vorteil, daß Sie erstens
Ihre Augen schonen und zum zweiten viel weniger
kosten. Nun ist es immer wieder so, daß C64- Besitzer
mit schreckverzerrtem Gesicht das Weite suchen, wenn man Ihnen den Vorschlag macht, mit einem einfarbigen
Bildschirm zu arbeiten. Auf der anderen Seite verwenden die Hälfte der Fernseherbenutzer Schwarzweißfernseher. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß sich
ein monocromer Monitor nicht nur durch eine höhere
Auflösung auszeichnet. Für Textverarbeitung ist er
sogar ideal und wird nicht zuletzt deswegen in Bahnhöfen und an Flugplätzen genauso wie in Büros öfter
verwendet. Wer natürlich nur spielt und so wenig
kreativ ist, der braucht einen Farbmonitor. Alle
anderen können aber guten Gewissens darüber nachdenken, inwieweit sich ein Einfarbiger Monitor für sie
lohnt.
Besonders interessant sind da Angebote verschiedener
Elektronikversandhäuser, die oft monocrome Monitorchassis zu Preisen bis hinunter zur 30 DM-Grenze
anbieten. Dazu passend kann man dann meistens auch
noch einen BAS-TTL- Konverter bekommen, der das C64- Signal ins passende TTL-Signal verwandelt. Und schon
ist man Besitzer eines Monitors für ca.50 DM - ohne
Ton allerdings. . . !
Wer das nicht will, der bekommt für etwa 100 DM die
ersten Monitore mit passenden Eingängen. Auch hier
allerdings ohne Ton. Die richtigen monocromen
Monitore gibts für den C64 dann so ab ca.300 DM, entspiegelt und mit Verstärker.