Magic Disk 64

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           'DDR SPEZIAL' !!!            
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Nach einiger Zeit   hört  Ihr  nun  auch
mal etwas von   hier  aus  East-Germany.
Etwas vespätet, aber   nicht  unaktuell,
möchte ich, ECKHART,   mal  einen  klei-
nen Einblick in die   Computerszene  der
DDR und im   speziellen  in  die  Arbeit
des CCD e.V. geben.                     
Es ist nach der  'Wende'  (in  der  DDR)
schon viel über  die  Szene  gesagt  und
geschrieben  worden,  so  daß   ich   in
meinen  Ausführungen  mehr   Bezug   auf
den COMPUTER  CLUB  DRESDEN  (CCD  e.V.)
nehmen werde. Ich möchte Euch  den  Club
vorstellen,  genauer  seine  Arbeit  be-
leuchten.                               
Genug der Vorreden, voll  ins  Computer-
getümmel.                               
Also ganz allgemein  ist  der  C64  bzw.
der C128 hier in der DDR zu  etwa  60  -
70 % (Angaben ohne  Gewähr)  verbreitet.
Daraus ergibt sich auch die  große  Auf-
merksamkeit  der   Freak's   hierzulande
für die C64-Szene, und  ich  möchte  be-
haupten,  daß  sich  dieser  Trend  noch
eine  ganze  Weile  hält.   Die   restl.
30 - 40 % teilen sich  Commodore  Amiga,
Atari,  PC's  und  auch  viele  Computer
aus eigener Produktion. Die DDR  stellte
seit  etwa  1984  eigene   Microcomputer
her (Kleincomputer -  KC)!  Diese  waren
aber in ihrer Leistung  sehr  beschränkt
und zu  nicht's  kompatibel.  Es  wurden
in  den  darauffolgenden   Jahren   auch
größere Rechner (PC) entwickelt,  welche
zum Teil dann sogar Ms-Dos fähig  waren.
Diese waren aber nicht für den  privaten
Besitz bestimmt, denn sie wurden nur  an
Betriebe verkauft. Ein  in  den  letzten
Jahren   entwickelter   Bildungscomputer
sollte die  Lücke  zu  den  westl.  Pro-
dukten  schließen,   wurde   aber   seit
Oktober '89 nicht weiter produziert.    
Abschließend zu diesem  Thema  noch  ein
paar techn. Angaben  zu  einem  im  DDR-
Handel vertriebenen KC. Die Rede ist von
dem ersten KC  aus  DDR-Produktion,  dem
KC 85/1. Es ist ein  Rechner  der  8-Bit
Klasse,  er  hat  einen  Arbeitsspeicher
von 16 Kilobyte. Er arbeitet  mit  einen
Prozessor U 880, ein  Nachbau  des  Z80,
und  er  verfügte  über  eine   festpro-
grammierte Blockgrafik mittels  Zeichen-
satz.  Zur  Musikerzeugung  diente   ein
eingebauter Summer. Dieses  Gerät  wurde
in den darauffolgenden Jahren weiterent-
wickelt. So, das mal nebenbei dazu.     
Also der Kauf  von  größeren  westlichen
Rechnern  scheiterte  zum  größten  Teil
an finanziellen Mitteln. Der  C64  dage-
gen war und ist der  Computer,  bei  dem
für  uns  das   Preis-/Leistungsverhält-
nis noch am  besten  war.  Andere  Typen
waren bei uns viel  zu  teuer  (Amiga  =
5000-8000 M / Amstrad =  10000  M  ...)!
Dagegen nahmen sich die  2000  Mark  für
einen C64 noch  gut  aus.  Aber  es  gab
viele,  die  an  den  2000  Mark   schon
scheiterten. Jetzt, da die  D-Mark  ein-
geführt ist,  rückt  auch  der  C64  als
Einsteigecomputer   in   viele    Köpfe!
Die User organisierten  sich  mehr  oder
minder  in  Club's  und  tauschten   Er-
fahrungen aus.  Das  sah  im  speziellen
so   aus,   daß   Raubkopien   getauscht
wurden - obwohl mir der  Begriff  'Raub-
kopie' nicht gefällt, da  für  uns  hier
in  der  DDR  die  Crack's  die  einzige
Möglichkeit war,  an  halbwegs  aktuelle
Software  'ranzukommen.  Für  uns  blieb
wirklich keine andere Wahl, und  da  bis
jetzt  in  der  DDR  kein   Software-Ur-
heberrechtsschutzgesetz  existiert,  war
das mehr oder minder gut möglich.       
Auch das Beschaffen von  diverser  Hard-
ware war ein Problem für  sich,  so  daß
meist  nur   das   mühevolle   Nachbauen
einen Ausweg versprach!  Schwierig  des-
halb, weil alles mit im  DDR-Handel  er-
hältlichen Bauteilen  nachgebaut  werden
mußte. Landesweit bezogen  sich  deshalb
die Aktivitäten der  Freak's  auf  diese
Arbeiten.                               
Das zum allgemeinen  Erstüberblick  über
die DDR-Computerszene !!!  Um  von  die-
sem Etwas  wegzukommen,  gründeten  wir,
speziell einige gewillte  C64-Fanatiker,
im Jahre 87 den CCD e.V.                
Nach einigem Hin  und  Her  begann  dann
die  eigentliche  Clubarbeit  1988.  Wir
mieteten uns  den  Gesellschaftsraum  in
der Bibliothek auf der  Straße  der  Be-
freiung  in  Dresden  und  begaben   uns
dann auf das Neuland des Clublebens.    
Einige der Leser, die vielleicht  selbst
in Clubs organisiert sind,  werden  ver-
stehen,  daß  es  gar  nicht  so  leicht
ist,  viele  Menschen  mit  sehr  unter-
schiedlichen  Interessengebieten   unter
einen Hut zu  bringen.  Wir  haben  des-
halb  unser  Spektrum  der  Themen,  die
wir  in  der  monatlich  einmal   statt-
findenden   Clubversammlung   bzw.   bei
Treffs behandeln, sehr  weit  gefächert.
Es  gibt  praktisch  nichts,   was   wir
nicht  in  unser  Augenmerk  gefaßt  ha-
ben.                                    
Es  beginnt  mit  Vorträgen   über   die
Mathematik, Logik,  über  den  Grundauf-
bau   des   Rechners,   zu    sämtlichen
Problemen in punkto  Hardware,  Nachbau,
Selbstbau,  Reparatur,  Tips  &  Tricks.
über Bücher,  Zeitschriften,  Disk  Zei-
tungen  (Magic  Disk),   Vorträge   über
Programiersprachen  wie  C,   Assembler,
Basic, Pascal u.s.w. bis  hin  zu  Soft-
waretest's und  die  eigenständige  Pro-
grammierung  von  Software.  Es   wurden
auch    schon     Programmierwettbewerbe
durchgeführt. Weiterhin  wird  versucht,
jegliche auftauchende  Fragen  bezüglich
des   Computers   zu   beantworten.   Es
werden   Erfahrungsaustausche   durchge-
führt.  Auch  eine  jährlich   stattfin-
dende Clubfete wird voll durchgezogen.  
Jetzt, da der Andrang  in  unserem  Club
größer  geworden  ist,   und   wir   die
Höchstanzahl der Mitgieder  auf  60  be-
schränkt haben,  denken  wir  auch  über
eine eigene  Clubzeitung  und  eine  PD-
Softwarebibliothek   nach.   Wir   haben
eine  Clubkasse,  die  von  jedem   Mit-
glied mit  monatlich  3  Mark  (Clubbei-
trag) gefüllt wird.                     
Da, wie gesagt, der Zustrom  zu  unserem
CCD e.V.steigt, haben wir  einige  Club-
mitgliedsschaftanträge,  denen  wir  zur
Zeit  nicht  Rechnung   tragen   können.
Wir sichern  aber  ab,  daß  alle  nicht
CCD-Members, also Besucher,  an  unseren
Clubsitzungen     teilnehmen     Können.
Auch   ein   großer    Altersunterschied
zwischen  dem   Mitliedern   macht   die
Arbeit  recht  interresant.  Wir   haben
Schüler,    Studenten,    Arbeiter     ,
Angestellte,   Ingenieure   ...,    also
bunt  verstreut  von  15  -  60   Jahre,
so  daß  eigentlich  jeder   von   jedem
etwas lernt.                            
Nach  Öffnung  der  Grenzen  suchen  wir
natürlich auch  Kontakt  zu  Clubs  bzw.
Gruppen  aus  dem  Ausland.  Wir  freuen
uns über jeden Kontakt, den wir  knüpfen
Können   (womit   in   diesem    Artikel
auch  eine  kleine  Schleichwerbung  für
unseren Club gemacht  wurde  !!!)       
(EINE (!) KLEINE (!!) SCHLEICHWERBUNG   
 NUR, ECKHART ??? - DIE REDAKTION)      
Also, Freak's, wir allgemein in der  DDR
und speziell  im  CCD  e.V.  warten  auf
Kontakte. Rafft Euch  auf  und  schreibt
mal, denn auch Ihr könnt  von  uns  noch
was  lernen,  hören  oder  ganz  einfach
Erfahrungen tauschen.                   
Wir,  und  speziell  ich,  da  ich  hier
meine  Adresse  als  Kontaktadresse  für
den  CCD  e.V.  angeben  werde,  sichern
Euch eine Antwort zu !!                 
    Also schreibt an:                   
    -----------------                   
    ECKHART HORN (CCD e.V.)             
    ROBERT-BERNDT-STR.7                 
    DRESDEN/DDR                         
    8045                                
PS: An dieser  Stelle  einen  herzlichen
    Dank  und  ein  großes  Lob  an  die
    Magic    Disk    und   speziell   an
    Prof.   Plodder,  mit  dessen  Hilfe
    dieses  'DDR-SPEZIAL'  erst  möglich
    wurde !!!                           
    Bye, Bye                            
                   Eckhart from CCD e.V.



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