Demon Blue - Microvalue In dem neuen Jump&Run Programm von MICROVALUE dürfen Sie jetzt als blauer Dämon über den Bildschirm wandern. "Dämonisch" ist bei DEMON BLUE jedoch allenfalls die Hintergrundgeschichte; der Rest (Grafik, Gameplay) besteht aus Anleihen von populären Hüpfspielen (z.B. STORMLORD) und bewegt sich auf schlich- tem ZX-SPECTRUM Niveau. Immerhin ist die Story lehrreich: An- statt in die Schule zu gehen, treibt sich der Spitzbube Morrison lieber am Angelteich herum - indem der Nicht- schwimmer dann auch prompt versinkt! Und schon findet sich Harrison als blauer Dämon in einer antiken Fantasylandschaft wieder. Eine harte Strafe fürs Schule- schwänzen! Ihre Aufgabe erschöpft sich darin, die blaue Pelzkugel durch eine Vielzahl von Plattformscreens in die Oberwelt zurückzuführen. Da der Ausgang erwartungsgemäß ver- schlossen ist, sammeln Sie die acht Bruchstücke eines Schlüssels auf, Sie drücken sich um Geister, Fabelwesen und andere Monster herum und hechten zwischen den absonderlichen Säulen, Ebenen und Hindernissen auf und ab. Mit DEMON BLUE fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, als Plattform- spiele für den ZX-SPECTRUM in Serie herausgebracht wurden. Grafik, Sound und Gameplay sind auch dementsprechend charakteristisch ausgefallen: Jeder Screen bietet mehrere Sprungpunkte, die mit allerlei Pixelwerk verziert sind: Lachende Sonnen, greise Männer, kris- tallfarbene Drachen und spärlich be- kleidete Feen (z. Zt. absolut im Trend) ziehen das Augenmerk auf sich. Teils wurden diese grafischen Elemente in den Hintergrund eingearbeitet, teils dienen sie nur als Lückenbüßer. Die Monsterhor- de huscht fröhlich über den Screen und saugt Ihrem Sprite, das wie eine Kugel mit zwei spitzen Ohren aussieht, die Energie ab. Während Steuerung und Ani- mation sich noch als annehmbar erweisen, hakt die Technik stellenweise völlig aus: Da, sobald Sie in ein neues Bild stolpern, nicht gescrollt sondern umge- blendet wird, ist von Übersichtlichkeit keine Spur zu entdecken. Besonders unan- genehme Effekte lassen sich erzielen, wenn man dauernd zwischen zwei Screens wechselt - so ein Chaos gibt's nur selten auf meinem Monitor. Das Gameplay von DEMON BLUE ist genauso blaß wie die Farben, die MICROVALUE aus dem C64 herausgeholt haben: Sobald Sie in einen schon durchlaufenen Screen zurückkehren, fallen alle zuvor geplatz- ten Monster wieder in alter Frische über Sie her. Der Schwierigkeitsgrad ist daher geradezu unerträglich. Nur die Titelmusik von DEMON BLUE ist ordentlich. Deshalb wird sie wahrschein- lich während des Spielgeschehens ausge- blendet, damit der miese Gesamteindruck nicht zerstört wird. Dieses Programm von MICROVALUE ist allenfalls etwas für be- tagte MONTY-Fans. (fb)
DEMON BLUE - MICROVALUE Grafik : 04 Punkte Musik : 06 Punkte Motivation : 02 Punkte Preis/Leistung: 03 Punkte Gesamteindruck: 03 Punkte