Sleepwalker - Ocean Wenn OCEAN nicht gerade eine Filmum- setzung verbraten (Kommt selten vor!), dann arbeiten Sie eben mit der karita- tiven Einrichtung COMIC RELIEF zusammen. Herausgekommen ist dabei das Jump & Run SLEEPWALKER, in dem Sie einen kleinen Jungen bei dessen nächtlichen Spazier- gängen begleiten. Doch trotz artiger Comic-Grafik, vielen Animationsstufen und belangloser Musik entpuppt sich das Gameplay bald als kurzatmig und ein- tönig. Wenn der kleine Lee nachts über die Dächer der Großstadt oder durch den Zoo wandert, folgt ihm sein Hund Ralph. Sie steuern diesen tierischen Schutzengel und versuchen so, Lee über Abgründe, Wasserflächen, Abgründe oder befahrene Kreuzungen zu lotsen. Dazu kann ihr digitaler Vierbeiner zahlreiche Ver- enkungen und Aktionen ausführen: An kleineren Löchern bildet Ralph ein- fach eine lebende Brücke; über größere Hindernisse tritt er sein Herrchen. Sie können den kleinen Schlafwandler auch umdrehen oder anhalten, was vorallem bei bewegten Plattformen oder Sprungseilen sinnvoll ist. Hier fordert SLEEPWALKER dann auch ein gesundes Timing. Die um- fangreichen Level scrollen in alle Rich- tungen; lästige Gegnern (Schlangen, Bulldoggen etc.) werden mit einem Holz- knüppel ruhiggestellt. Außerdem gibt es noch ein paar nützliche Extra-Icons (tiefer Schlaf, Schild usw.) und eine kurze Bonusrunde. Obwohl die Grafik von SLEEPWALKER nicht gleich vom Dach fällt, haben OCEAN doch viele Spielelemente unangenehm verkürzt. Die Hintergründe (Backsteingebäude, Ur- waldebenen) beherrschen meist den Monitor, so daß man die Plattform- struktur in dem Gewirr manchmal gar nicht erkennt. Lee und Ralph sind etwas klein ausgefallen, die zahlreichen Animationen verleihen dem Spiel jedoch einen lustigen Trickfilmcharakter. Ralph kann unnatürlich hoch springen, stürzt aber manchmal auch über den Bildschirm- rand hinaus. Ansonsten weist das Scrolling allerdings keine Schwächen auf. Die Sprites Ihrer Widersacher sind etwas undeutlich gezeichnet; haben aber sowieso nur selten ihren Auftritt. Die duddelige Musik kann keine Akzente setzen. OCEAN haben die gute Spielidee sehr be- dauerlich umgesetzt. Zwar wird die Steuerung dem Geschehen gerecht, doch ist das Gameplay viel zu monoton: Sie eilen voraus, schließen hie und da eine Dachluke oder ein Abwasserrohr und warten, bis Lee herangetrottet kommt. Mit etwas Gewöhnung läßt sich der Kleine auch über die anderen Hindernisse schieben bzw. treten. Da die Level nur spärlich von Gegnern bewacht werden, wird das Programm bald zum Kinderspiel. Daher konnte SLEEPWALKER mich nur zum Gähnen anregen. Grafik und Animation gehen; das Spiel- prinzip ist gut ausgedacht. Doch weil diese Faktoren bei SLEEPWALKER nur halb- herzig zusammenwirken, ist das Alptraum- stadium bald erreicht. (fb)
SLEEPWALKER - OCEAN Grafik : 05 Punkte Musik : 04 Punkte Motivation : 03 Punkte Preis/Leistung: 04 Punkte Gesamteindruck: 03 Punkte