Scroll-Text-Editor "Scrolltexte komfortabel erstellt"
Haben Sie auch schon einmal eine tolle
Scrolltextroutine geschrieben? Und haben
Sie dann hinterher auch den Text eingegeben, der von der Routine angezeigt
werden sollte? Wenn ja, dann hatten Sie
sicher Ihre Probleme mit letzterem. Da
ein Scrolltext aneinanderhängend geschrieben werden muß, und sich dazu keine Textverarbeitung richtig eignet, haben Sie sicher zu einem Speichermonitor
gegriffen. Nun, schön und gut - geklappt
hat' s bestimmt - aber Sie fanden es bestimmt sehr nervtötend, wenn Sie sich
einmal verschrieben hatten, und irgendwo
ein Buchstabe fehlte, oder zuviel war.
Einfaches Löschen oder Einfügen von Zeichen ist bei der angesprochenen Methode
nämlich nur unter hohem Aufwand reali- sierbar. Dem soll nun der Scroll-Text- Editor ( im Folgenden " STE") Abhilfe
schaffen. Mit ihm ist es sehr einfach
einen Text zu schreiben und nachträglich
nochmals zu korrigieren, ohne dabei den
Öberblick zu verlieren, oder den Monitorfrust zu bekommen. . .
1) ZUM PROGRAMM Laden Sie den STE zunächst mittels
LOAD" SCROLL-TEXT- EDIT",8 und starten Sie
ihn mit ' RUN' . Hieraufhin sehen Sie einen Titelbildschirm, aus dem Sie mit
einem Druck auf die ' SPACE'- Taste zum
eigentlichen Editor gelangen. Hier sehen
Sie nun im oberen Bildbereich die Eingabezeile, die sich Ihnen durch blaue Rasterbalken eingerahmt präsentiert. In
der Mitte dieser Zeile ist der blinkende
Eingabecursor zu sehen. All Ihre Eingaben werden hier in den Scrolltext eingtragen.
Im Bereich darunter sehen Sie nun diverse Statusanzeigen, die bei jeder Änderung auch automatisch aktualisiert werden. Die Bedeutungen der Anzeigen sind
wiefolgt ( Zahlenanzeigen sind immer im
Hexadezimalsystem) :
*" ACTUAL" zeigt Ihnen die Bytenummer
der aktuellen Cursorposition an.
*" TEXT UNTIL" stellt die Anzahl der
insgesamt benutzten Zeichen dar.
*" MODUS" zeigt Ihnen, ob Sie den Rerverszeichenmodus ein-(" ON") oder ausgeschaltet (" OFF") haben.
Desweiteren sehen Sie innerhalb der
orangeroten Rasterbalken einen Kontrollbereich des momentan geschriebenen Textes. Hier sind jeweils 5 Zeilen vor und
nach der momentan editierten Zeile in
dunkelgrauer Schrift aufgeführt. Die
hellgraue Zeile in der Mitte dieses Bereiches entspricht haargenau der Eingabezeile und dient zur besseren Orientierung. Hier sehen Sie auch wieder den Eingabecursor, so daß Sie ganz nach Ihrem Ermessen wählen können, ob Sie die
Eingabe auf den großen Kontrollbereich, oder doch lieber die einzelne Eingabezeile konzentrieren möchten.
2) DIE BEDIENUNG Der STE wird gänzlich über Tastatur gesteuert. Normale Tasten werden als Eingabetext interpretiert und direkt in die
Eingabezeile übernommen. Hierbei scollt
dieselbe immer automatisch mit, so als
wäre Sie ein Scrolltext. Ebenso passt
sich auch das Kontrollfenster an diese
Eingaben an. Benutzen Sie die Cursortasten, so wird der Cursor ebenfalls entsprechend positioniert. Im Kontrollbereich können Sie dann auch Zeilenweise
an einen bestimmten Text heranfahren.
Erlaubt sind alle darstellbaren Zeichen.
Benötigen Sie Sondercodes, die Ihre
Scrolltextroutine steuern sollen, so
müssen Sie das äquivalente Zeichen an der entsprechenden Stelle einfügen.
Beachten Sie dabei, daß der STE die eingegebenen Zeichen als Bildschirm-, und
nicht etwa als ASCII-Codes, ablegt.
Zusätzlich hierzu stehen Ihnen auch noch
einige andere Funktionen zur Verfügung, sowie die üblichen Editiertasten. Hier
einmal eine Belegungsliste:
a)' DEL' Löscht das Zeichen links vom Cursor und
zieht den Rest des Scrolltextes um eine
Stelle nach.
b)' INST'(' SHIFT-DEL') Fügt an der aktuellen Cursorposition ein
Leerzeichen ein, und schiebt alle darauffolgenden Zeichen um eine Stelle
nach hinten.
c) 'RETURN' Springt zum letzten Zeichen des Textes.
d)' HOME'
Springt zum ersten Zeichen des Textes.
e) 'CRSR hoch' 40 Zeichen zurückfahren. f) 'CRSR runter' 40 Zeichen vorfahren.
g)' CRSR links' Ein Zeichen zurückfahren.
h) 'CRSR rechts' Ein Zeichen vorfahren.
i)' F1' Reverszeichen ein-/ ausschalten. Hierbei
ist die aktuelle Einstellung aus der
" Modus"- Anzeige ersichtlich.
j)' CTRL-L' Diese Funktion wird zum Laden eines Textes verwandt. Hierzu erscheint unterhalb
des Kontrollbildschirms eine Eingabezei- le und die Information " Load Text" . Geben Sie hier nun den Filenamen des zu
ladenen Textes ein. Dies kann übrigens auch ein von einem Speichermonitor erstelltes File sein, da der STE kein spezielles Datenformat verwendet. Der Text
muß lediglich als Bildschirmcode-Text
vorliegen ( nicht als ASCII-Code) . Desweiteren muß das File irgendeine absolute Startadresse haben. Andernfalls werden die ersten beiden Zeichen überlesen
und nicht in den Scrolltext übernommen.
Mit der ' DEL'- Taste können Sie eventuelle Fehleingaben nochmals korrigieren.
Mit ' RETURN' wird die Eingabe abgeschlossen. Drücken Sie diese Taste OHNE
eine Eingabe gemacht zu haben, so wird
wieder zum Editor zurückgesprungen.
k)' CTRL-S' Mit dieser Funktion wird ein Scrolltext
abgespeichert. Hierzu erscheint unterhalb des Kontrollbildschirms zunächst
wieder die Information " Save Text" . Nun sind Sie zunächst dazu auffgefordert, die hexadezimale Startadresse, an der
der Text bei absolutem Laden untergebracht werden soll, anzugeben. Erlaubt
sind lediglich die Tasten von 0-9 und
von A-F. Desweiteren müssen Sie immer
vier Zeichen eingeben, um die Eingabe
mit ' RETURN' übernehmen zu können. Ein
Abbrechen ist hier noch nicht möglich.
Nach Eingabe der Adresse wird wieder
nach dem Filenamen gefragt. Verfahren
Sie hier wie bei der LOAD-Funktion. Hier
kann dann auch durch Eingabe von keinem
Namen abgebrochen werden.
l)' CTRL-D' Mit dieser Tastenfunktion können Sie
sich das Inhaltsverzeichnis der eingelegten Diskette anschauen. Mit einem
beliebiegen Tastendruck gelangen Sie
hieraufhin wieder zum Editor zurück.
m) 'CTRL-C' Diese Tastenfunktion ermöglicht es, den
gesamten Textspeicher zu löschen. Hierzu
müssen Sie die Frage " Clear Text?", mit
einem ' Y' beantworten. Jede andere Taste
bricht ab und kehrt zum Editor zurück.
n)' CTRL-H' Diese Funktion zeigt Ihnen drei kleine
Hilfsseiten an, die die Tastenfunktionen
des Editors nochmals kurz erläutern. Mit
einem beliebigen Tastendruck können Sie
die Seiten durchblättern und anschließend wieder zum Editor zurückkehren.
o)' SHIFT-Commodore' Diese Tastenfunktion erlaubt es, wie im
normalen Betriebsmodus des C64 auch, zwischen Großund Kleinschrift hinund
herzuschalten.
3) DIE MDYCP-SCROLLTEXT- ROUTINE Da nicht unbedingt jeder von Ihnen in
der Lage ist, seine eigene Scrolltext-Routine zu schreiben, befindet sich auch eine Demoroutine auf dieser Ausgabe der
MD. Es handelt sich dabei um eine sogenannte " Mega-Diffrence- Yielding-Character- Position-Scroll- Routine" . Riesiege Bezeichnung mit tollem Effekt: der
Scroller scrollt den Text nämlich nicht
nur wie gewohnt von links nach rechts, sondern läßt die einzelnen Buchstaben
auch noch in einer Sinuskurve hoch und
runter hüpfen. Um einen Eindruck von der
Scrollroutine zu bekommen, laden Sie
einmal den Scroller und den Beispieltext
auf dieser MD mit den folgenden Ladeanweisungen in den Speicher:
LOAD"MDYCP-SCROLL",8,1 LOAD"BSP-TEXT",8,1
Starten Sie den Scroll-Text nun mit
SYS16384($4000) . Hieraufhin sollten Sie
einen großen Bildschirmbereich zwischen
zwei weißen Rasterzeilen sehen, in den
der Beispiel-Text hereingescrollt wird.
Um eigene Texte für diese Scroll-Routine zu schreiben, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
Der zu scrollende Text MUSS an Adresse
$5300 geladen werden. Demnach muß diese
Adresse beim Speichern des Textes, aus
dem STE heraus, mitangegeben werden. Sie
können die Routine, inklusive Text, natürlich auch mit Hilfe eines Linkers
zu einem File zusammenbinden und evtl.
packen.
Gestartet wird die Scroll-Text- Routine
mit dem Befehl " SYS16384"( für Assemblerprogrammierer:" JSR $4000") . Angehalten wird sie mittels " SYS16387"(" JSR
$4003") . Hierzu muß die Routine natürlich auch an der angegebenen Adresse
vorliegen, weshalb Sie immer darauf achten sollten, das File absolut, also mit
",8,1", zu laden.
Die Routine kann mit speziellen Steuercodes die Scrollund Sinusgeschwindig- keit verändern. Diese Codes müssen Sie
im Scrolltext einbauen, wobei sie später
im Scroll natürlich nicht zu sehen sind.
Die reversen Buchstaben von " A" bis " E" steuern dabei die Scrollgeschwindigkeit.
Wobei der Scroll bei " A" für kurze Zeit
angehalten wird, und bei " E" am schnellsten ist. Die Sinusbewegung können Sie
mit den reversen Ziffern von "0" bis "9" steuern. Je größer der Wert, desto steiler ist der Sinus-Move. Mit einem Klammeraffen ( Code $00="") wird das
Textende markiert. Ab diesem Punkt beginnt die Routine den Text wieder vom
Anfang an zu scrollen. Einzige erlaubte
Schriftzeichen sind die 26 Buchstaben
des Alphabets ( in Großschreibweise), die
eckige Klammer nach rechts ("{"), sowie
das " Pfund"- Zeichen. Die eckige Klammer
wird in der Routine als Punkt, das
Pfund-Zeichen als Komma interprtiert.
Diese Zeicheneinschränkung ist nicht
durch den STE bedingt ( er kann ALLE vom
C64 darstellbaren Zeichen verwenden),
sondern durch das Funktionsprinzip der
Scroll-Routine.
Zur Information hier noch die Speicherbelegung der MDYCP-Routine:
$3800-$5300 : Programm, Zeichensatz und
Sinusdaten $5300-$ XXXX: Text der gescrollt werden
soll ( bis max.$9 FFF)
(ub)